von Max Pflüger, rheintaler.ch
Am Samstagabend interpretierte in Diepoldsau die Allgäuer Jazz Point Big Band aus Wangen swingende Weihnachtslieder.
Diepoldsau «Winterwonderland», «Let it Snow», «Jingle Bells», «Santa Claus Is Coming To Town», «White Christmas», «Feliz Navidad» … Viele der 18 gesungenen Lieder kennt man. Und man hört sie immer wieder gerne. Andere waren weniger bekannt und vieles hörte man auch zum ersten Mal. Der gefällige Mix vor allem amerikanischer Weihnachtslieder kam an. Der swingende, jazzige Stil der Jazz Point Big Band aus Wangen im Allgäu gefiel. Und die kraftvollen Stimme von Miriam Ahrens und Mario Heine passten perfekt in das mitreissende Klangbild der 19 Musiker der Big Band unter der Leitung von Klaus Roggors.
Entwicklung der Weihnachtstraditionen
Klaus Roggors ist Leiter des evangelischen Kirchenchors Diepoldsau-Schmitter. Dass er aber nicht nur Kirchenmusiker ist, sondern in seiner Heimatstadt Wangen im Allgäu auch als Jazzmusiker und langjähriger musikalischer Leiter der dortigen Jazz Point Big Band einen guten Namen hat, erfuhr Thomas Widmer, Präsident der evangelischen Kirchgemeinden im Mittelrheintal, anlässlich eines Interviews mit ihm. Daraus reifte sein Wunsch, den vielseitig begabten Chordirigenten und seine Band einmal dem Publikum im Rheintal vorzustellen.
Klaus Roggors moderierte das Konzert mit interessanten Hinweisen zur Entwicklung der weihnachtlichen Traditionen vom römischen und frühchristlichen Brauchtum über das Mittelalter und das Bürgertum des 18. und 19. Jahrhunderts bis hin zur Moderne, zum amerikanischen Santa Claus und dem Rentier Rudolph mit der roten Nase, das erst nach dem Zweiten Weltkrieg zur Weihnachtslegende dazukam.
Im Jazz verwurzelt
Ganz im Zentrum der fast zweistündigen adventlichen Feierstunde stand allerdings die Musik. Fetzige, jazzige Melodien, Blues, Soul, Funk und auch gefühlsvolle Balladen, gefällig arrangierte Werke und herrliche Improvisationen. Virtuose solistische Leistungen bereicherten den Band Sound: Berthold Detzel auf der Trompete, Markus Sigg auf der Klarinette, Detlev Haas und Walter Zwinger auf ihren Saxophonen. Die bekannten und beliebten Lieder brachten immer wieder auch neue und überraschende Elemente zu Gehör. So sang Miriam Ahrens zum Beispiel eine brillante, rhythmisch begeisternde Solopassage in «Jingle Bells» und gab dem oft etwas abgenutzt wirkenden Lied damit neuen Schwung und ein neues Leben.
Mit einer stehenden Ovation bedankten sich die Zuhörer für den grossartigen Jazzabend. Und ergriffen lauschten sie der Zugabe, dem Duett Miriam Ahrens und Mario Heine «Baby, It’s Cold Outside».

Bild: Max Pflüger, rheintaler.ch

Bild: Max Pflüger, rheintaler.ch

Bild: Max Pflüger, rheintaler.ch